Ibráhím ibn Jákúb al Isrá‘ilí at–Tartúší, der jüdische, arabisch sprechende Kaufmann und Weltreisende, besuchte Prag vor 1050 Jahren. Nach seinen Studien siedelte er sich in Córdoba an und der dortige Kalif ordnete ihn zum Kaiser Otto und den slawischen Fürsten ab. Im Laufe seiner Reise besuchte er auch Prag und machte die älteste schriftliche Erwähnung über Prag.
In Magdeburg besuchte er den Kaiser Otto und dann begabte er sich ins fürsterliche Prag von Boleslav I. Nach dem Rückkehr nach Córdoba verfasste er seine Reiseerkenntnisse. Die Originalfassung von Ibráhím wurde nicht erhalten, jedoch in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts wurde die Handschrift „Buch der Reisen und des Landes“ (Kitāb al–Masālik wa‘l–Mamālik) in Istanbul gefunden. Ihr Verfasser war der Geograph und Historiker, Andalusischer Moslem Abú Ubaida al–Bakrí (†1094) und er übernahm Ibráhíms Beschreibung Wort für Wort: „Und was des Landes von Bújislav (Boleslav) betrifft, die Weite von der Stadt Frága (Prag) bis zur Stadt Kráková (Krakov) gleicht der Reise von drei Wochen. Die Stadt Frága ist aus Stein und Kalk erbaut und sie ist die größte Handelsstadt. Es kommen hierher Russen und Slawen mit der Ware aus Kráková. Ihr Land ist die beste Provinz im Norden und es ist am besten mit Lebensmitteln versorgt. Man verkauft dort für einen Kirat so viel Weizen, daß es einem Menschen für einen Monat reicht, und für denselben Preis so viel Gerste, daß es einem Reiter für 40 Tage reicht, und weiter für diesen Kirat zehn Hennen.“
Der Kirat war der Denar von Boleslav (0,212 g). Unbegreiflich bleibt die heutige Benennung von Prag, das Ibráhím Frága nennt, wobei es das deutsche Wort Frage heißt.
Luděk Sládek
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